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Geographie Colorados


Geographisch ist von der rauen Gebirgskette über ausgedehnte Prärien und rauschenden Flüssen alles in Colorado vertreten.
Der im Südwesten der USA liegende Bundesstaat wird in seiner westlichen Hälfte zum größten Teil durch die Rocky Mountains beherrscht.
An den Grenzen trifft Colorado auf sieben verschiedene Staaten.
Im Norden auf Wyoming, im Osten an Nebraska und Kansas, südöstlich an Oklahoma, südwestlich eine Ecke Arizonas, ebenso auch nur die Ecken der westlich gelegenen Staaten New Mexico und Utah.
Die Begrenzung des Staates wurde an keinerlei geographischen Begebenheiten festgemacht, sondern an den Längen- und Breitengraden.
So erstreckt Colorado sich von 37°N bis 41°N und von 102°W bis 109°W.


Von Westen her schieben sich die Rocky Mountains bis zur Mitte hin in den Staat und dominieren mit ihren hohen Gipfeln von zum Teil über 4000 Metern das geographische Erscheinungsbild Colorados.
Der höchste Berg der Rocky Mountains, der Mount Elbert, ist mit 4401 Metern nur einer der 50 Gipfel der Colorado Rockies.
Als Ausläufer der Rocky Mountains prägen weitere Bergketten das Bild Colorados. Das San-Juan-Gebirge und die Sawatchkette im Westen und östlich durch das Sangre de Cristo- und das Front Range.


Bedingt durch die weiten Gebirgsketten sind auch einige große Talbecken entstanden.
Das South-Park-Becken in Park County zählt mit 2800 Quadratkilometern zu den größeren.
Das weltweit größte Talbecken ist allerdings das San Luis Valley, das sich ausgehend vom südlichen Colorado bis ins nördliche New Mexico und über Arizona und Utah erstreckt.
Das Valley liegt auf einer mittleren Höhe von etwa 2300 Metern und erstreckt sich auf einer Länge von circa 180 Kilometern und über eine Breite von etwa 90 Kilometern.
Im Westen des San Luis Valley haben sich die Great Sand Dunes gebildet.
Die Großen Sanddünen sind 2004 zum Nationalpark erklärt worden.
Der Rio Grande fließt durch das San Luis Valley und verlässt es als einziger Fluss in Richtung New Mexico wieder.
Einst war das Tal die Heimat der Ute, die schon um 1850 die ersten Auswirkung der Vertreibung der Indianer zu spüren bekamen, nachdem sich hispanische Siedler vor allem in der Nähe der Gewässer niederließen und dort Ackerbau und Viehzucht betrieben.
San Luis ist seit Gründung im Jahr 1851 die älteste dauerhaft besiedelte Siedlung Colorados.
Das Tal an sich ist bis heute allerdings zumeist nur dünn besiedelt und größtenteils mexikanisch geprägt.
Da die Verdunstung im Jahresmittel höher ist als die Niederschlagsmenge ist das Gebiet eigentlich eine Wüste.
Allerdings bringen die großen Höhenunterschiede und die Canyons ein sehr unterschiedliches Klima mit sich.
Kartoffeln und Gerste gehören hier zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnissen.
Im Verlauf von Jahrmillionen durchlief das Plateau mehrere verschiedene geologische Formen. Vom Becken, das sich mit Wasser füllte und zum Meer wurde kam es durch die Plattenverschiebungen zu Verwerfungen und Gebirgsbildungen.
Das ehemalige Becken hob sich dadurch um tausend Meter an und gleichzeitig trieben die Flüsse Colorado River und Green River mit ihren Wassermassen die Canyons in die Formation.
Die erdgeschichtliche geologische Entwicklung kann man an verschiedenen Orten des Plateaus an den verschiedenen Formationen ablesen.
Das Gebiet des Colorado Palteaus umfasst acht verschieden Nationalparks und eine größere Anzahl verschiedener anderer Schutzgebiete.


Ein Teil des sogenannten Wyomingbeckens liegt ebenfalls in Colorado, allerdings liegt der größte Teil dieser Steppenlandschaft in Wyoming und durchzieht den Bundesstaat bis in das angrenzende Montana.
Die Great Plains, die in Colorado wegen der höheren Lage High Planes genannt werden, ziehen sich, östlich der Rocky Mountains beginnend, bis zur Grenze von Kansas durch den Bundesstaat und fallen dort in der Nähe des Arkansas von einer ursprünglichen Höhe von circa 1900 Metern auf den tiefsten Punkt Colorados mit 1021 Metern ab.


Drei der bedeutendsten Flüsse Amerikas haben, bedingt durch die kontinentale Wasserscheide, ihren Ursprung in Colorado.
Ihren Ursprung haben die drei, jeweils über 2000 Kilometer langen Flüsse, alle östlich der Wasserscheide.
Der Colorado fließt in den Pazifik ab und die beiden anderen Hauptflüsse Arkansas und Rio Grande fließen in den Atlantik.


Der Colorado, oder auch der Rote Fluss, ist mit 2333 Kilometern der wichtigste Fluss im südwestlichen Nordamerika und durchfließt mehrere Canyons.
Unter anderem ist er wichtig für die Trinkwasserversorgung des Staates.
Das Colorado-Big-Thompson-Projekt ist eines der weltweit größten Wasserversorgungsprojekte. Außer zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung dient es auch der landwirtschaftlichen Bewässerung und der Stromerzeugung.
Deshalb wird das Wasser in mehreren großen Staubecken und Reservoirs gestaut, unter anderem im Hoover-Staudamm, den Lake Mead und den Glen-Canyon-Staudamm, die die Städte Los Angeles, Phönix, Tuscon und San Diego mit Trinkwasser und Elektrizität versorgen.
Klimatische Veränderungen und ausbleibende Regenfälle stellen dadurch allerdings auch eine Gefährdung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung dar.


Der Arkansas ist ebenfalls 2333 Kilometer lang und ein Nebenfluss des Mississippi in den er auch mündet, der in 4260 Metern Höhe in den Rocky Mountains entspringt.
Er schiebt seine Wassermassen durch tiefe Schluchten und wird dadurch zu einem reißenden Fluss.
In der Nähe von Canon City überquert die höchste Hängebrücke der Welt in 300 Metern Höhe den Arkansas, die Royal Gorge Bridge.
Die Talsperre John Martin Reservoir dient dazu die regelmäßigen Überschwemmungen zu verhindern.


Der wilde Fluss des Nordens, wie der Rio Grande auch genannt wird, ist mit 3034 Kilometern der längste der drei Flüsse.
Er entspringt ebenfalls in den Rocky Mountains und mündet schließlich im Golf von Mexiko.
Allerdings verliert er auf diesem Weg viel von seiner ursprünglichen Wildheit, da er auch in großem Maße zur Wasserversorgung der Bevölkerung der angrenzenden Staaten genutzt wird.


Die Oberfläche Colorados bedecken 2138 natürliche Seen, die meisten davon in der Nähe des Rocky Mountain Nationalparks.
Allerdings misst der größte See, der Great Lake gerade 2,4 Quadratkilometer.
Die größten Seen Colorados bilden die Stauseen, zu denen der Shadow Mountain Lake, der Lake Granby und der größte, das Blue Mesa Reservoir gehören.