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Geschichte und Entwicklung Colorados


Entdeckt wurde das Gebiet um Colorado Anfang des 17. Jahrhunderts von den Spaniern. Koloniale Beanspruchungen schwankten zwischen Spanien und Frankreich.
Mit der Niederlage Frankreichs 1760 im sogenannten Indianerkrieg gegen das Britische Empire musste Frankreich die meisten seiner Kolonien an die Engländer abtreten.
Die Spannungen zwischen Spanien und Frankreich wurden 1800 auf Druck von Napoléon mit dem Frieden von San Ildefonso beendet.Damit hatte Frankreich die zentralamerikanischen Gebiete zurückerobert.
1803 kam es zum Lousiana Purchase, bei dem die USA über 2 Millionen Quadratkilometer Land zu einem Preis von 15 Millionen Dollar erwarben.
Ursprünglich war dieses Vorhaben zur Sicherung des Gebietes rund um New Orleans und des Mississippi als wichtige Wasserstraße gedacht.
Während man sich in Verhandlungen verstrickte machte Napoléon einen Vorschlag, den Jefferson nicht ablehnen konnte. Dadurch kam es zu dem immensen Landerwerb, der die ursprünglich geplante Investitionssumme von zwei Millionen zwar um etliches überstieg, dafür aber auch eine wesentlich größere Landfläche zum Kauf anbot.
Das westliche Colorado rund um die Rocky Mountains und das Coloradoplateau lag noch unter spanischer Herrschaft, aber in mehreren Expeditionen drangen die Amerikaner immer weiter in die Gebiete vor.
Zu den ersten Siedlern nach Erschließung der Gebiete gehörten Pelztierjäger.
Und mit Bent`s Fort wurde der erste Handelsplatz zwischen weißen und Indianern gegründet.
Die nächste größere Siedlung entstand im San Luis Valley mit San Luis.
Zu diesem Zeitpunkt war das Verhältnis zwischen Indianern und Siedlern noch recht entspannt.
Das änderte sich aber mit den ersten Goldfunden und mit Gründung des Colorado Territorium.
Die Siedlerströme kamen immer schneller und in immer größeren Gruppen ins Land und drängten die Indianer immer weiter von den ihnen wichtigen Plätze fort.
Mit den ersten Goldfunden nahe Denver im South Platte und im Cherry Creek wuchsen die Siedlungen rund um die Fundorte rasant.
Zudem gab es in den Bergen eine stetig steigende Zahl von Minencamps.
Zu dieser Zeit unterlag die Stadt Denver dem größten Wachstum, wurde allerdings 1863 bei einem Großbrand komplett zerstört und musste wieder aufgebaut werden.
Jahre wechselten sich die Hauptstädte Colorados ab. Anfangs war es Colorado City, das dann von Golden abgelöst wurde und schließlich wurde es Denver.
Anfang 1870 brachte man den Eisenbahnbau in alle möglichen Richtungen voran.
Zuerst nach Kansas, dann Richtung Wyoming mit Anschluss an die Union Pacific Railroad und später auch durch ganz Colorado mit Verbindung der größten Goldgräberstädte.
Der Goldrausch wurde bald vom Silberboom abgelöst, mit den beiden Städten Leadsville und Aspen an der Spitze.
Colorado wurde 1876, einhundert Jahre nach Unterzeichnung des Unabhängigkeitsvertrages, der 38. Bundesstaat, wegen der hundert Jahre auch Centennial Staat genannt, der Vereinigten Staaten von Amerika.


Forschungsreisende, Trapper und Händler kamen und gingen anfangs in den Indianergebieten. Ihnen folgten Missionare, Bergarbeiter und Siedler die die Gebiete der Prärie-Stämme durchquerten.
Die Amerikaner stellten vorerst keine Forderungen aber sie verscheuchten das Wild, zerstörte die Pflanzen die die Indianer zum Überleben sammelten und dringend benötigten. Sie verschmutzten die Wasserquellen und verbreiteten ansteckende, den Indianern bis dahin unbekannte Krankheiten, an denen diese zum Teil starben.
Als dann 1858 und 1859 am Fuß der Rocky Mountains das erste Gold gefunden wurde, strömten die Massen mitten durch die Bison-Jagdgründe der verschiedenen Stämme wie Cheyenne, Arapaho, Sioux, Kiowa und Comanche.
Die Regierung versuchte die Indianer von den Reiserouten der Einwanderer fernzuhalten. Den Lakota befahl man den Aufenthalt nördlich des Oregon Trail. Im Süden versuchte die Armee die Kiowa und Comanche südlich des Arkansas River zu drängen. Eine dritte Route führte von Kansas nach Colorado mitten durch die Bisonjagdgründe der Cheyenne und Arapaho, die ihnen 1851 vertraglich garantiert worden waren. 1861 versuchte die Regierung den Vertrag zu brechen und die beiden Stämme zu zwingen in ein unwirtliches Reservat im Südosten zu ziehen, aber die Indianer weigerten sich.


Die Cheyenne-Häuptlinge Black Kettle und White Antelope waren anfangs um ein freundschaftliches Verhältnis zu den Vereinigten Staaten bemüht. 1861 hatten sie zugestimmt den Bruch des Vertrags von 1851 zu akzeptieren und in ein Reservat zu gehen. Woraufhin ihnen Lincoln in Washington einen Friedenspreis überreichte.
1864 griff jedoch ein Freiwilligenkorps die Indianer an und kleine Trupps von Kriegern übten Vergeltung.
Die Gerüchte um einen großen Indianerkrieg wuchsen. Einige Cheyenne- Häuptlinge brachen nach Denver auf, um mit Gouverneur Evans und den Militär-Befehlshaber von Colorado zu verhandeln. Immerhin bekamen sie die Zusage, sie könnten ihr Lager in der Nähe von Fort Lyon aufschlagen um dort Schutz zu suchen.
Allerdings waren die Cheyenne zu diesem Zeitpunkt bereits in zwei Lager gespalten, die einen, die auf Frieden um jeden Preis hofften und die anderen, die bereit waren für die Freiheit ihres Volkes in den Krieg zu ziehen.
Die Militärs hatten allen Zusicherungen zum Trotz bereits andere Pläne und zwar die der gründlichsten Vertreibung, wenn nicht sogar Ausrottung der Indianer.
Im November 1864 schlug das berüchtigte Freiwilligenheer von Chivington in einem ersten Massaker zu. Vier Jahre später schlug Colonel Custer mit seiner 7. Kavallerie noch einmal tödlich zu, und setzte damit den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den indianischen Widerstandskämpfern und den Amerikanern ein unrühmliches Ende.
Die Indianer gaben auf und wurden von Colorado in die Reservate nach Oklahoma umgesiedelt.
Selbst die Ute, die bis dato relativ unangefochten in den Rocky Mountains lebten wurden, nachdem man in ihren Gebieten Gold und Silber gefunden hatte, in die Nähe der Grenze zu New Mexico umgesiedelt.
Die Geschichte der Ureinwohner Colorados gehört damit also eher zum unrühmlichen Teil der Geschichte des Landes.


1893 setzte eine große Wirtschaftskrise ein und traf auch das Land Colorado, insbesondere die aufstrebenden Städte, in denen es massenweise zur Schließung von Banken und Geschäften kam. Die Menschen saßen tatenlos in den Straßen herum, da es nur noch wenig Arbeit gab.
Die kleineren ehemaligen Minen- und Goldgräberstädte verkamen zu Geisterstädten.
Anfang des letzten Jahrhunderts entdeckte man in Colorado dann den Tourismus. Die Städte wurden in Bürgeraktionen wieder herausgeputzt, mit dem Rocky-Mountain-Nationalpark entstand der erste große Nationalpark als Anziehungspunkt für Touristen.
Und die Ortschaften in den bergigen und schneereichen Regionen des Landes entwickelten sich zu Wintersportorten.
Die Hauptstadt Denver ist eine stetig wachsende Metropole mit einer wohlhabende Handelszone, vielen Einkaufsmöglichkeiten und einer großen Zahl von angesiedelten Industriebetrieben.
Im Sommer 2002 wurde die Stadt durch einen verheerenden Waldbrand bei dem 55.000 Hektar Wald vernichtet worden sind so stark bedroht, dass sie in Teilen vorübergehend evakuiert worden ist.